Risikofaktoren und komorbiditäten von essstörungen und adipositas

Quelle: Nutriactis/dem Universitätsklinikum CHU Rouen-Normandie

facteurs
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Risikofaktor und einer Komorbidität?
  • Warum müssen Risikofaktoren und Komorbiditäten bewertet werden?
  • Risikofaktoren und Komorbiditäten, die mit Essstörungen und Adipositas verbunden sind

Mit der NutriActis®-Plattform möchten wir ein umfassendes Präventions- und Interventionsprogramm für Essstörungen und Adipositas anbieten. Die Nutzer der Plattform werden entsprechend den Ergebnissen des Screenings an das entsprechende Programm weitergeleitet. Um den Aufbau dieser Programme besser zu verstehen, stellen wir Ihnen in Zoom NutriActis #5 die Risikofaktoren und Komorbiditäten vor, die mit Essstörungen und Adipositas verbunden sein können, sowie deren Auswirkungen auf diese Krankheiten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Risikofaktor und einer Komorbidität?

  • Ein Risikofaktor ist ein Faktor, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine Krankheit zu bekommen.
  • Eine Komorbidität ist eine Erkrankung, die mit einer Hauptkrankheit verbunden ist.

Zusammenfassend spricht man von Risikofaktoren vor dem Auftreten einer Essstörung oder Adipositas und von Komorbidität nach dem Auftreten einer solchen Erkrankung.

Warum müssen Risikofaktoren und Komorbiditäten bewertet werden?

Essstörungen und Adipositas sind komplexe und multifaktorielle Erkrankungen mit vielfältigen Risikofaktoren und Komorbiditäten.

Die Bewertung der Risikofaktoren für jede Erkrankung ist für ein effizientes Präventionsprogramm unerlässlich; die Einschränkung der Risikofaktoren senkt das Risiko des Auftretens der Erkrankung.

Zudem ist die Suche nach Komorbiditäten von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines umfassenden Therapieansatzes, denn eine Verringerung der Komorbiditäten bedeutet in der Regel auch eine Verringerung des Schweregrads der Erkrankung.

Das NutriActis®-Programm zielt auf die Risikofaktoren und Komorbiditäten, die eng mit Essstörungen und Adipositas verbunden sind. In der 2. Phase des Programms können Sie anhand von Fragebögen und des Screening-Ergebnisses Ihre Risikofaktoren und Komorbiditäten selbst einschätzen und dann mithilfe der Module zur Selbstprävention und Selbstbehandlung zu ihrer Reduzierung beitragen.      

Risikofaktoren und Komorbiditäten, die mit Essstörungen und Adipositas verbunden sind

Essstörungen und Fettleibigkeit haben zahlreiche Risikofaktoren und Komorbiditäten gemeinsam. Die Kumulierung von Risikofaktoren, die sowohl umweltbedingt als auch genetisch, biologisch, psychologisch oder soziokulturell bedingt sein können, kann Menschen für das Risiko von Essstörungen und Adipositas sensibilisieren. Darüber hinaus belegt die wissenschaftliche Literatur eine starke Verbindung zwischen den verschiedenen Risikofaktoren und Komorbiditäten, die mit Essstörungen in Verbindung gebracht werden. Dadurch entsteht ein Teufelskreis (Abbildung 1), der zum Andauern der Erkrankung beiträgt