Emulgatoren: was sagt die forschung dazu?

Quelle: Nutriactis/ dem Universitätsklinikum CHU Rouen-Normandie

  • Emulgatoren, was ist das?
  • Beispiele für in Europa zugelassene Emulgatoren und ihre Verwendung
  • Wie kann man Emulgatoren in Lebensmitteln erkennen?
  • Emulgatoren und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit
  • Schlussfolgerung

Emulgatoren, was ist das ? fig

Emulgatoren werden in der Lebensmittelindustrie häufig verwendet, um eine einheitliche, langzeitstabile Textur und damit ein angenehmeres Mundgefühl und eine appetitlichere Optik zu ermöglichen.

Darstellung der Funktionen von Emulgatoren:

Emulgatoren schaffen Brücken zwischen zwei Medien (z. B. Öl und Wasser), um eine homogene Mischung zu bilden.

Alle Lebensmittelzusatzstoffe wie auch Emulgatoren werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) einer Sicherheitsbewertung unterzogen, bevor sie in der Europäischen Union zugelassen werden. Emulgatoren sind in fast allen industriell verarbeiteten Produkten enthalten, z. B. in Fertiggerichten, Fertigsoßen, Schokolade, gewissen Milchprodukten, Brot und vielen anderen.

Beispiele für in Europa zugelassene Emulgatoren und ihre Verwendung

Wie kann man Emulgatoren in Lebensmitteln erkennen?

Nach den Vorschriften der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA muss jeder Zusatzstoff in der Zutatenliste entweder mit seinem Namen oder seiner mit E beginnenden Identifikationsnummer aufgeführt werden, wobei seine Funktion vorangestellt werden muss (z. B. Emulgator: E466 oder Emulgator: Carboxymethylcellulose). Lesen Sie daher die Etiketten sorgfältig, um festzustellen, ob die Produkte, die Sie kaufen oder konsumieren, Emulgatoren enthalten.

Zutaten: Wasser, Kaffee, Milch, Saccharose, Aromen, Emulgatoren E473, Stabilisatoren (E460, E407, E466), Natriumbicarbonat, Salz.

Zutaten: Weizenmehl, Wasser, Rosinen (22%), Hefe, Zucker, Weizengluten, Rapsöl, Jodsalz, Essig, Gewürzmischung (1%), pflanzliche Emulgatoren (322 aus Soja, 471, 481, 472e), Mineralsalz (Calciumcarbonat), Sojamehl, Vitamine (Thiamin, Folsäure).

Zutaten: Schokoladenstückchen (40%) Zucker, Kakaomasse, Kakaopulver, Kakaobutter, Emulgatoren (Sojalecithin, 476), natürliche Aromen, Milchfeststoffe, Weizenmehl, Zucker, Butter (14%) (Milch, Salz), Kokosraspeln, Volleipulver, Molkenpulver, Salz, natürliches Aroma, Backtriebmittel (500, 503), Kakao 51%.

Emulgatoren und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit

Tierversuche, aber auch Untersuchungen an der menschlichen Mikrobiota haben gezeigt, dass viele der häufig verwendeten Emulgatoren den Reichtum und die Vielfalt der intestinale Mikrobiota verändern können, was zu einer Dysbiose führen kann. Eine Dysbiose (Veränderung der Zusammensetzung der Mikrobiota) kann zu einer Störung des Immunsystems führen, indem sie insbesondere die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen ankurbelt und so die Entzündung im Darm verstärkt.

In Tierstudien wurde auch festgestellt, dass Emulgatoren eine erhöhte Darmdurchlässigkeit und eine Verringerung des Darmschleims (gelartige Substanz auf den Darmzellen, die die Zellen schützt) verursachen. Diese Veränderungen könnten das Eindringen von Krankheitserregern (Viren, Mikroorganismen, toxische Verbindungen …) begünstigen und somit zu einer Entzündung und damit zur Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beitragen.

  • Tierstudien weisen zudem darauf hin, dass durch Emulgatoren in Lebensmitteln verursachte Störungen der intestinale Mikrobiota auch mit Insulinresistenz und erhöhter Nahrungsaufnahme verbunden sein können, was zu einer Gewichtszunahme und einem erhöhten Risiko für Diabetes und Adipositas führen könnte.
  • Eine andere Studie beschreibt eine Zunahme von ängstlichen Verhaltensweisen und Störungen des Sozialverhaltens bei Mäusen, die Emulgatoren konsumierten.

Diese Studien erlauben es, die Unschädlichkeit des Konsums von Emulgatoren für unsere Gesundheit in Frage zu stellen, aber weitere Studien, insbesondere mit Menschen, wären notwendig, um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen. Die Mechanismen der Beziehungen zwischen dem Verzehr von Emulgatoren, der Mikrobiota, Entzündungen und verschiedenen Krankheiten müssen noch geklärt werden.

Mögliche Risiken im Zusammenhang mit dem Konsum von Emulgatoren

Schlussfolgerung

Es gibt wenig eindeutige Nachweise für einen direkten Zusammenhang zwischen Emulgatoren und Erkrankungen des Menschen. Dennoch gibt es zahlreiche potenzielle Mechanismen, die auf ihre Beteiligung an Störungen der intestinale Mikrobiota und damit an verschiedenen Erkrankungen hindeuten könnten. Weitere Studien sind daher erforderlich, um eindeutige Aussagen zu den Auswirkungen des Konsums von Emulgatoren auf die menschliche Gesundheit machen zu können.

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